Den Reichtum Lüneburgs verdankte die Stadt im Mittelalter der Gewinnung von Salz mit Hilfe von
Salinen. Über die damals schiffbare Ilmenau wurde das kostbare Salz bis zur Elbe und weiter
über den Stecknitzkanal nach Lübeck transportiert und in den dortigen Salzspeichern neben dem
Holstentor gelagert. Die Lüneburger Flotte besaß immerhin ca. 100 Schiffe wie Salzprahm oder
Salz-Ewer. Nachbauten dieser Schiffe kann man
sich heute im alten Hafen ansehen.
Bernds Reiseziele
Niedersachsen
Ein Spaziergang durch Lüneburg
Bernds Reiseziele
Juni 2015
Der historische Stadtkern der einstigen Hansestadt Lüneburg wurde glücklicherweise im zweiten Weltkrieg nicht zerstört und lädt
zu einer einmaligen Entdeckertour ein.
Unser Spaziergang beginnt am Wohnmobil-Stellplatz „Sülzwiesen“ und führt uns zunächst in die „Heiligengeiststraße“ mit seinen
urigen Backstein-Giebelhäusern.
Der Platz “Am Sande” ist der ältester Platz der Stadt und
zugleich deren Zentrum. Hier kann man die schönsten
Backsteinhäuser mit ihren Giebeln bewundern. Auf Grund der
besonderen Atmosphäre dieses Platzes, wird er immer wieder für
eines der zahlreichen Feste der Stadt genutzt.
Der „Schütting“ ist heute der Sitz der Industrie- und
Handelskammer Lüneburg-Wolfsburg.
Verlässt man den Platz “Am Sande” in östlicher Richtung, kommt man vorbei an der Stadtkirche St.
Johannis zum denkmalgeschützte Wasserurm. Von seiner Aussichtsterrasse in 56 m Höhe, die man mit
einem Fahrstuhl erreicht, hat man einen unvergleichlichen Ausblick auf Lüneburg und Umgebung.
Als der Wasserturm 1907 errichtet wurde, passte man sein Äußeres dem historischen Stadtbild an. Von der damals modernen
Technik im Inneren ist heute nur noch der 500.000 Liter fassende Hochtank erhalten geblieben. Beim Abstieg von der Terrasse
führt der Weg über eine Wendeltreppe
unmittelbar durch den Tank und später
durch diverse Ausstellungen zum Thema
Wasserversorgung.
Vom Wasserturm machen wir uns auf dem Weg zum alten Hafen. Wir wählen die
Route zurück zum Sande und danach durch die Straße „Am Berge“, wo weitere
schöne Fachwerkhäuser auf uns warten.
Mit einem Holzkran wurden die Waren auf die Schiffe geladen. Noch heute steht so
ein Kran auf dem Fischmarkt. Die Technik war denkbar einfach, denn zwei hölzerne
Treträder mit einem Durchmesser von 5 Meter im Inneren sorgten für den Hub der
Waren. Zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme handelte es sich um den leistungsfähigsten Kran in Norddeutschland.
An der südlichen Seite des Hafens steht der Abt-Wasserturm aus dem Jahre 1530, der wahrscheinlich älteste erhaltene
Wasserturm Deutschlands. Eine sogenannte Wasserkunst entnahm der Ilmenau Wasser und
pumpte es mittels Zylinder in einen Hochbehälter. Die Pumpen wurden von Wasserräder
angetrieben.
Am anderen Ende der Brausebrücke steht die Kinder-Figuren-Skultur "Das Leben ist schön".
Vom Hafen zum Marktplatz mit dem historischen Rathaus ist es nicht weit. Hinter der Barockfassade, die 1720 vollendet wurde,
verbirgt sich eines der am besten erhaltenen mittelalterlichen Rathäuser Nordeuropas. Vom
Rathausturm erklingt in regelmäßigen Abständen ein Glockenspiel mit 41 Glocken aus
Meißener Porzellan.
Der Geschichtsunterricht wird in Lüneburg sehr anschaulich gestaltet.
Vom Rathaus machen wir noch einen Abstecher in die
Große Bäckerstraße zur alten Ratsapotheke mit dem
imposanten Eingangsbereich.
Anschließend gehen wir durch die untere und obere Ohlingerstraße zurück zum Parkplatz Sülzwiesen und sind begeistert von
den bestens erhaltenen
Fachwerkhäusern.
Die Altstadt von Lüneburg ist bestens erhalten und so gut restauriert, dass Jeder, der diese Atmosphäre
aus Mittelalter und Backsteinarchitektur mag, auf seine Kosten kommt.