Frankreich - Provence
Das Aquädukt „Pont-du-Gard“
Im südfranzösischen Department Gard findet man dieses architektonisch beeindruckende Bauwerke der Römer. Es ist die höchste
Brücke, die jemals in der Antike erbaut wurde und gehört seit 1985 zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Leider ist diese Sehenswürdigkeit kostenpflichtig, wenn man mit dem Auto anreist. Die Parkgebühr auf den Parkplätzen beinhaltet
auch den Eintritt zu diesem Monument und wird bei der Ausfahrt fällig. Pro Fahrzeug müssen 18,- Euro bezahlt werden, egal, ob es
mit einer oder 5 Personen besetzt ist. Am Abend reduziert sich der Preis auf 10,- Euro (Stand 2015).
Wir landen auf dem Parkplatz am rechten Ufer und gelangen vom Seminar- und Kongressgebäude auf einen steinigen Uferbereich
vor der Brücke, von dem man wunderbar die ersten Fotos machen kann. Es
ist schon beeindruckend, das bereits vor fast 2000 Jahren die Einwohner
von Nimes über 500 Jahre mit fließendem Wasser über dieses Aquädukt
versorgt wurden.
Der untere der drei Bogenarkaden ist breiter und ist mit einer integrierten Brücke
versehen, auf der der man bequem den Fluss Gard (Le Gardon) überqueren kann.
Von hier eröffnet sich auch ein schöner Blick über den Flusslauf.
Vom 32 Mio. Euro teuren Besucherzentrum waren wir enttäuscht. Man kann zwar kostenlos die Ausstellung besuchen, aber wer
möchte sich schon im Urlaub Kriegsfotos ansehen. Positiv waren die großen Informationstafeln über weitere Sehenswürdigkeiten in
der Umgebung und ganz Frankreich. Anregungen für neue Reiseziele sind bei mir immer willkommen.
Zurück zur Brücke und ein wenig Flussauf, lassen wir die Schönheit des Aquädukt mit einer
oberen Länge von 275 m noch einmal wie ein Kunstwerk auf uns einwirken.
An beiden Enden der Brücke kommt auf einem Weg zur oberen Bogenarkade. Wir entscheiden uns für
das Ende am rechten Flussufer. Über viele Stufen gelangt man hinauf.
Oben angekommen, erkennt man den unglaublichen
Aufwand, den die Römer betrieben haben, um genügend
Wasser auf der 50 km langen Route von der Quelle
Fontaine d'Eure in der Nähe von Uzès in die römische Stadt
Nemausus (Nîmes) zu leiten.
Diese Wasserleitung wurde im 1. Jhdt. nach Chr. erbaut.
Es wurden lange, in den Felsen geschlagene Kanäle und
Tunnels geschaffen, um eine Menge von 20.000 ~
40.000 Kubikmeter Wasser täglich nach Nîmes zu leiten.
Eine Meisterleistung der römischen Ingenieure.
Die abgedeckte Wasserleitung über der obersten Arkade ist ca. 1,8 m hoch
und gut einen Meter breit.
Geht man ein Stück des Weges weiter flussaufwärts, gelangt man an einen Fotopunkt, von dem man die Brücke
besonders schön ablichten kann.
Mai 2015