Frankreich - Provence
Fontaine-de-Vaucluse
Bereits der Name des Dorfes - Die Quelle von Vaucluse - verrät den Grund, weshalb wir hier sind.
Die größte Karstquelle Europas lockt uns an diesen außergewöhnlichen Ort.
Für unser Wohnmobil finden wir einen Stellplatz mit
automatisiertem Zugang unweit des Zentrums.
Noch näher zum Zentrum liegt dieser Parkplatz,
den Wohnmobile ebenfalls anfahren können,
jedoch ohne Ver- und Entsorgung.
Die Sorgue, dessen Quelle wir
aufsuchen wollen, fließt direkt am
Stellplatz vorbei und ist hier bereits
ein beachtliches Flüsschen. Kaum
zu glauben, dass die Quelle nur
einen Spaziergang entfernt zu
finden ist.
Im Ort wird die Sorgue gestaut, da die Wasserkraft in der
Vergangenheit vielfältig genutzt wurde.
Heute verdient man das Geld mit den Touristen, und dem entsprechend ist
der Ort auch geprägt. Vom Kreisverkehr in der Ortsmitte führt der Weg zur
Quelle an scheinbar endlosen Reihen von Souvenirläden und Restaurants
vorbei.
Etwas weiter kann man auf der anderen Straßenseite die wundervolle
Landschaft genießen. Der Fluss Sorgue wird hier zwar von Menschenhand
geleitet und reguliert, vermittelt mit seinen Grüntönen jedoch noch viel
Natur.
Wir gehen weiter in Richtung Quelle und hier rauscht der junge Fluss
schäumend über kleine Kaskaden.
Der Weg zur Quelle endet vor einer imposanten, 230 m hohen Steilwand. Von hier hat man einen
wunderbaren Blick auf den über 300 m tiefen Quelltopf der Sorgue.
Bei unserem Besuch hat die Quelle einen geringen Wasserstand.
Zur Zeit der Schneeschmelze sollen hier bis zu 22 m3 Wasser pro Sekunde über den Felsrand in
das Flussbett rauschen. Die Quelle ist der einzige Ausfluss von unterirdischen Wasserläufen, die
das nordöstlich angrenzende Kalksteinplateau auf einer Fläche von 1.100 km² durchziehen.
Da wir kein Wasser austreten sehen, muss es noch weitere Quellen geben.
Unterhalb des Weges zum Quelltopf werden wir fündig. Aus unzähligen
Löchern quillt das Wasser und ergießt sich ins felsige Flussbett.
Über allem thront die Schlossruine (Château d'Evecques) aus dem 7. Jahrhundert auf einem
Felsen und wacht über das Städtchen.
Auf dem Rückweg machen wir noch Halt beim Papiermuseum. In der damaligen Papiermühle « Vallis Clausa » wurde Papier noch
bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts manuell hergestellt und war ein wichtiges und einträgliches Unternehmen in Fontaine de
Vaucluse. In der Schauwerkstatt wird auch heute noch Papier wie vor 500 Jahren gefertigt.
April 2015