Sachsen - In der Lausitz
Ein Spaziergang durch Bautzen
Oktober 2012
Hörte ich in der Vergangenheit den Namen Bautzen, verband ich damit die Stasi, jedoch keine
Sehenswürdigkeiten. Umso beeindruckter waren wir, als wir über
die Friedensbrücke fuhren und der Blick auf die eindrucksvollen
Bauwerke der Stadtbefestigung hoch über der Spree viel.
Der Stellplatz an der Schliebenstraße war schnell erreicht und von
dort begannen wir unseren Spaziergang durch Bautzen.
Der erste Weg führte auf die Friedensbrücke um noch
einmal die Tolle Sicht auf die Altstadt mit der davor
liegenden Wasserkunst zu genießen.
Weiter geht es um den Lauenturm herum durch die Innere Lauenstraße zum Hauptmarkt vor dem Rathaus, dem ersten steinerne
Gebäude der Stadt.
Nicht nur die Sonnenuhr an der Südseite des Rathauses erwecken unsere Aufmerksamkeit,
sondern unter anderem auch die sorgfältig restaurierte Hotel-Fassade und der Marktbrunnen
mit der Skulptur des "Ritters Dutschmann".
Vom Hauptmarkt sehen wir bereits den schiefen Reichenturm und wissen nun, warum Bautzen auch
„Stadt der Türme“ genannt wird. An den restaurierten Bürgerhausfassaden in der Reichenstraße erkennt
man, weshalb sie diesen Namen erhielt.
In der Reichenstraße ist der Wegweiser zu den
Türmen Bautzens nicht zu übersehen. Wir spazieren
zunächst zum Reichenturm, der um 1,44 m aus seiner
lotrechten Achse schief steht. Die Schieflage begann
Mitte des 19. Jahrhunderts mit dem Wegfall der
ehemaligen Toranlage.
Obwohl der Reichenturm zu einer Besteigung einlädt, wenden wir uns dem
Wendischen Turm in der Wendischen Straße zu. Auch hier sind wunderschön
restaurierte Fassaden zu bewundern.
Unserer nächsten Station, dem Dom St. Petri, habe ich eine eigene Seite gewidmet.
Durch die Nicolaipforte im Nicolaiturm erreichen wir die Ruine der Nicolaikirche mit
gleichnamigen Friedhof. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Kirche beim großen Stadtbrand
von 1634 zerstört. Seit 1745 wird das Kircheninnere ebenfalls als Begräbnisplatz genutzt.
Vom Umgang der Ruine hat man einen schönen Blick auf die Gerberstraße mit der Gerberbastei
und die Hammermühle an der Spree.
Durch den Matthiasturm mit seinem Zinnenkranz kommen wir zur Ortenburg, die im
Dreißigjährigen Krieg durch die schwedischen Belagerer schwer beschädigt wurde. Die hölzernen
Burgbauten verbrannten. Das sehr wertvolle Sandstein-Denkmal am Turm stellt den König
Matthias Corvinus von Ungarn dar.
Durch das Mühltor geht es zurück zum Stellplatz, jedoch nicht bevor wir noch einen Blick auf das "Hexenhäusel"
unterhalb der Röhrscheidtbastei und die Mühlbastei mit Stadtmauer geworfen zu haben.
Der Blick zurück auf die Alte Wasserkunst macht uns klar, dass wir noch
einmal zurückkommen müssen, um das Wahrzeichen Bautzens näher
kennen zu lernen.