Dänemark - Nordjütland
Die Sanddünen „Råbjerg Mile“ und „Rubjerg Knude“
Juni 2014
Südlich von Skagen, auf der nur 6 km breiten Landzunge „Skagens Odde“, ist eine Wanderdüne unterwegs, die
durchschnittlich etwa 15 Meter pro Jahr in Richtung Nordost wandert. Mit einer Fläche von etwa 120 Hektar Sandfläche
gehört sie zu den größten Dünen in Europa.
Auf einer buckeligen Betonstraße erreicht man einen Parkplatz, der nördlich der Düne gelegen ist. Von hier hat man es
nicht weit zu dem wüsten-artigen Panorama.
Die Düne bildete sich während starker Sandverwehungen im 16. Jh. bei Råbjerg Stene an der Westküste. Die freie Wanderung der
35 bis 40 Meter hohen Düne wurde durch Naturschutz sichergestellt, obwohl sie wohl in hundert Jahren die Hauptstraße und die
Bahnstrecke nach Skagen begraben wird. Dieses Problem haben wohl andere Generationen zu Lösen.
An der Windseite wird der Sand fast bis zum Grundwasserspiegel entfernt,
wobei die Flanken der Düne durch den Bewuchs gebremst werden und
kaum mitwandern.
Eine der größten Wanderdünen Europas findet man an der Westküste Nordjütlands zwischen Lønstrup und Løkken. Die
„Rubjerg Knude“ erreicht eine Höhe von 100 Meter bei einer Länge von bis zu 1900 Meter und eine Breite von bis zu
400 Meter.
Bereits von dem 5 km entfernten Ort Vennebjerg mit seiner Windmühle, ist die Düne am Horizont zu sehen.
Etwa 1 Kilometer läuft man vom Parkplatz „Rudbjerg Knude Fyr“ bis zum Beginn der Düne. Trotz des starken Windes,
der bei unserem Besuch vor herrschte, mache ich mich auf den Weg.
Der verdeckt zu sehende Leuchtturm wurde im Dezember 1900 eingeweiht. Bereits 10 Jahre später bildete sich die
Düne auf einem schmalen Streifen zwischen dem Meer und dem Leuchtturm. In den 1950er Jahren begann die Düne
den Leuchtturm und die dazugehörigen Wirtschaftsgebäude zu verschlucken. Der Versuch den Sand abzutragen schlug
fehl, so dass im Jahre 1968 der Betrieb eingestellt werden musste. Heute ist der Leuchtturm wieder vollständig vom
Sand befreit, weil die Düne in Richtung Nordost weiter gewandert ist. Die dänische Naturbehörde will den Turm in
Kürze noch einmal für die Öffentlichkeit frei geben, bis er in naher Zukunft wohl die Steilküste hinab stürzt.
Ein ehemaliger Bauernhof östlich der Düne ist zum Informationszentrum
ausgebaut worden. Hier kann man sich die genaue Naturgeschichte des
Rubjerg Knude ansehen. Leider ist die Ausstellung nur im Hochsommer
geöffnet.
Die wohl größte Wanderdüne Europas ist die „Dune du Pilat“ an Frankreichs Atlantikküste mit einer reinen
Sandfläche von 136 Hektar. Hier geht’s zu diesem Bericht.