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Das Münster Unserer Lieben Frau in Zwiefalten
April 2016
Das Zwiefaltener Kloster wurde im 11. Jahrhundert gegründet und bereits am 13. September 1109 erfolgte die Weihe der ursprünglichen dreischiffigen Pfeilerbasilika. Es folgten Um- und Erweiterungsbauten und 1738 entschloss man sich, die romanische Basilika abzubrechen. Von 1739 bis 1765 erfolgte der völlige Neubau des heutigen Münsters als einschiffige Wandpfeilerkirche mit seitlichen Kapellen und Emporen. Am Westportal betreten wir das Meisterwerk spätbarocker Baukunst.
Blick auf die Ostseite des Zwiefaltener Münster Westfassade des Zwiefaltener Münster
Der kleine Ort Zwiefalten liegt ganz im Süden des Landkreises Reutlingen. Der Name Zwiefalten bedeutet „zwiefältiges Wasser“ und geht auf die beiden Quellflüsse der Aach zurück, die hier zusammenfließen. Bereits von weitem sieht man die beiden Türme der Klosterkirche, die wohl eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten an der Oberschwäbischen Barockstraße ist.
Westportal des Zwiefaltener Münster Blick auf die Hauptorgel Fresken im Innenraum des Zwiefaltener Münster Deckengemälde im Zwiefaltener Münster
Vom Vorraum gelangt man in das Langhaus mit je vier seitlichen Kapellen mit Emporen. Auffällig sind die paarweise angeordneten Säulen aus rosa- und graumeliertem Stuckmarmor. Die großartigen Deckenfresken mit dem Thema der Marienwallfahrt ziehen automatisch die Blicke auf sich.
Innenraum des Zwiefaltener Münster
Wo sich Kirchenschiff und Querhaus kreuzen, dem sogenannten Vierungsraum, hängt an der Südseite die Rokoko-Kanzel und an der Nordseite steht der Prophet Ezechiel in einer grottenartigen Nische aus Tropfstein und zeigt auf die Geschehnisse, die auf der Kanzel dargestellt sind.
Die Rokoko-Kanzel an der Südwand das Kanzelgegenstück an der Nordwand Blick in das südliche Querhaus und die Kanzel Blick in das nördliche Querhaus Detail des Kanzelgegenstück an der Nordwand
Über dem Gebälk der Vierungspfeiler stellen vergoldete Figurengruppen, welche die vier Elemente Feuer, Erde, Wasser und Luft darstellen. Sie gehören zu den schönsten Stuckarbeiten des Zwiefälter Münsters.
Allegorie der Luft auf dem Vierungsgebälk Allegorie des Wassers auf dem Vierungsgebälk Allegorie der Erde auf dem Vierungsgebälk Allegorie des Feuers auf dem Vierungsgebälk Der Quernebenaltar des hl. Johannes von Nepomuk Blick in das nördliche Querhaus Blick in das südliche Querhaus
An jeder Stirnseite des Querhauses befindet sich jeweils ein Hauptaltar, der von zwei kleineren Nebenaltären flankiert wird. An der Südseite zeigt der Mittelaltar den Tod des hl. Benedikt und an der Nordseite die Steinigung des hl. Stephanus. Dort ist der rechte Nebenaltar dem hl. Johannes von Nepomuk gewidmet.
Für den Besucher sind das Querhaus und der Chorraum gesperrt. Ein prächtiges, schmiedeeisernes Gitter trennt den Chorraum für die Mönche von dem der Gemeinde ab. Zwischen dem filigranen Gitterwerk steht der Gnadenaltar mit der Figur Unserer Lieben Frau, welche als Schutzmantelmadonna um 1430 wohl von Meister Erhard in Ulm geschaffen wurde. Der dreigeschossige Hochaltar am Ende des Chorraums ist leider nur aus der Ferne zu betrachten.
Das Zwiefaltener Gnadenbild vor dem Hochaltar Blick in den Chorraum