Bernds Reiseziele
MeckVorPo - Rügen
Die Halbinsel Mönchgut
Bernds Reiseziele
Juli 2015
Die aus mehreren Landzungen bestehende Halbinsel Mönchgut gehörte im Mittelalter dem
Zisterzienserkloster Eldena bei Greifswald und war durch den sogenannten Mönchgraben
nördlich von Baabe vom Rest der Insel abschnitten. Jahrhunderte lang lebten die Menschen im
Mönchgut durch den Mönchgraben getrennt weltabgeschieden vom Rest der Insel. Heute
markiert ein großes, hölzernes Tor die Stelle des dort einst verlaufenden Grabens.
Von Sellin kommend passieren wir das Tor und
werden von den darin dargestellten Figuren
Bäuerin, Fischer, Mönch und Ritter begrüßt.
Mit dem Fahrrad geht es vom Campingplatz in
Lobbe auf Entdeckungstour durch das
Mönchgut, welches seit 1990 auch zu dem
geschützten Biosphärenreservat Südost-Rügen
gehört.
Unsere erste Station ist das Schulmuseum in Middelhagen. Das typische Bauern- und Fischerhaus von 1825 ist noch so erhalten,
wie es bis Kriegsende genutzt wurde. Neben der Einklassenschule waren sowohl der Lehrer als auch der Pfarrer dort untergebracht.
In der Schule wurden bis zu 60 Kinder von der 1. bis zur 8. Klasse gleichzeitig unterrichtet. Dem Besucher erwartet eine
anschauliche Zeitreise zurück in alte Schulzeiten. Jeden Mittwoch kann man an einer historischen Schulstunde teilnehmen.
Gleich neben dem Schulmuseum steht die aus Backsteinen errichtete St.-Katharinen-
Kirche aus dem Jahre 1455. Der wuchtige Treppenturm mit dem hölzernen Dachreiter
wurde wohl später errichtet.
Das wohl schönste Ausstattungsstück der Kirche ist der aus Eichenholz gefertigte,
mittelalterliche Katharinen-Altar. Wahrscheinlich ist er jedoch erst später in die Kirche
gekommen. Es wird vermutet, dass
seine ursprüngliche Heimat in
Stralsund war und nach dem 30-
jährigen Krieg nach Middelhagen
gelangte.
Zum Komplex des Schulmuseums gehört auch ein mit Rohr gedecktes Hallenhaus aus dem
Jahre 1740, in dem diverse Ausstellungen zu finden sind. Sehr beeindruckend ist die
Dachkonstruktion aus alten Eichenbalken.
Mit dem Fahrrad geht es weiter nach Westen zum Ende der Halbinsel „Reddewitzer Höft“. Hier ist, wie wir auf dem Schiff von
Lauterbach nach Baabe erfahren haben, die Steilküste von Abbrüchen besonders
bedroht. Uns zogen jedoch die seltenen Uferschwalben an, die es hier gibt. Leider
konnten wir außer den zahlreichen Brutröhren nichts entdecken. Wahrscheinlich
waren wir nicht geduldig genug.
Das älteste Gebäude auf Mönchgut ist die kleine Dorfkirche in Groß Zicker. Trotz einer wechselvollen
Geschichte hat die Kirche ihre ursprüngliche Gestalt als gotische Schönheit bewahrt. Ein besonderes
Ausstattungsstück ist der aus einem Eichenstamm gehauene Sakramentsschrein.
Ebenfalls in dem unter Denkmalschutz stehendem Ort Groß
Zicker steht das fast 300 Jahre alte Pfarrwitwenhaus. Mit
seinem Zuckerhutdach ist es nicht nur das Wahrzeichen
sondern auch das am meisten fotografierte Gebäude des
Mönchgut.
Am kleine Hafen von Groß Zicker genießen wir die friedliche
Boddenlandschaft mit seinem breiten Schilfgürtel.
Besonders reizvoll ist die hügelige Landschaft bei Klein Zicker, Rügens
südöstlicher Ecke. Von der Steilküste Saalufer hat man einen wunderbaren
Blick über den Greifswalder Bodden und dem Zicker See.