Im Zentrum des Oktogons kam man in diesen Tagen dem Karlsschrein so nahe wie nie zuvor. In einer Glasvitrine konnte der auf
Hochglanz polierte Karlsschrein, einer der bedeutendsten Schätze des Aachener Doms, aufs Genaueste betrachtet werden. Von
dieser Möglichkeit machten nicht nur einfache Touristen wie wir, sondern an
diesem Morgen auch der dato amtierende EU-Parlamentspräsident Gebrauch.
Bernds Reiseziele
Nordrhein - Westfalen
Der Aachener Dom
Juli 2015
Anlässlich des Jubiläums „800 Jahre Karlsschrein“ besuchten wir Ende Juli 2015 den Aachener Dom. Dieser Sakralbau ist nicht nur
die Grabstätte von Karl den Großen, sondern war auch die Krönungskirche der deutschen Könige und das erste deutsche
Monument in der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes.
Irgendwie war es mir nicht vergönnt, ein Foto von der Gesamtansicht des Domes zu machen. Eine Baustelle im Norden und ein
großer Krammarkt im Süden ließen nur Detailaufnahmen zu, die jedoch einen ganz guten Eindruck vermitteln.
Nach dem Betreten des Doms gelangt man in das mit Millionen von
Mosaiksteinchen verzierte Sechzehneck und Oktogon.
Der Karlsschrein wurde von König Friedrich II. in Auftrag gegeben und im Jahre
1215 von Aachener Goldschmieden fertiggestellt. Am 27. Juli des gleichen Jahres
wurden die Gebeine von Karl dem Großen in den Schrein überführt. Der mehr als
zwei Meter lange Eichenholzkasten wurde in Form einer einschiffigen Basilika
gefertigt und mit vergoldetem Silber-Dekor und Edelsteinen besetzt.
Blickt man aus dem Oktogon zur Chorhalle, sieht man den aus karolingischen Marmorplatten
gefertigten Hauptaltar. Die Altarplatte, das Pala d’Oro, besteht aus 17 Einzeltafeln mit Reliefs aus
getriebenem Goldblech.
Die Chorhalle mit ihren 25,5 m hohen Fenstern kommt auf mehr als 1000 Quadratmeter
Glasfläche. Die gotischen Fenster gelten als die höchsten in ganz Europa.
Neben dem Karlsschrein, der üblicherweise hier in
der Chorhalle steht, gibt es noch den Marienschrein
in Gestalt einer einschiffigen Basilika mit Querhaus.
Auch er ist ein Beispiel der großartigen
Goldschmiedearbeiten des Mittelalters.
Ein besonderes Schmuckstück ist die Heinrichskanzel (Ambo) aus dem Jahr 1014. Mit
einem Mix aus Eichenholz und filigran getriebenen Kupferreliefs versetzt mit Edelsteinen,
Elfenbeinreliefs und kostbaren Gefäßen aus der Antike gehört sie zu den prunkvollsten
Kunstschätzen des Aachener Doms.
Der wohl bekannteste Schatz im Dom ist der Königsthron (Karlsthron), der im Obergeschoss gegenüber
dem Chor aufgestellt ist. Er ist überaus schlicht und einfach aus Marmorplatten gefertigt, die um 800
der Grabeskirche in Jerusalem entnommen wurden.
Es gäbe noch weitaus mehr über den Aachener Dom zu berichten, was jedoch den Rahmen dieser Webseite
sprengen würde.