Frankreich - Bretagne
Mont-Saint-Michel
Rein geographisch gesehen gehört Mont-Saint-Michel nicht zur Bretagne, aber dieser Klosterberg ist der
perfekte Auftakt für eine Reise durch die Bretagne.
Elfeinhalb Stunden reine Fahrzeit haben wir benötigt, um vom Münsterland zu diesem UNESCO
Weltkulturerbe zu gelangen.
Von der hügeligen Normandie kommend, wurde es kurz vor dem Ziel flacher und plötzlich war der kleine
Berg mit dem gewaltigen Benediktinerkloster am Horizont zu sehen.
Kurz danach kam der Verkehr zum Erliegen. Ein endloser Stau stoppte unsere bis hierhin problemlose Fahrt. Wir hatten es nicht
mehr weit zum Campingplatz, deshalb übten wir uns in Geduld und brachten den letzten Kilometer mehr stehend als fahrend hinter
uns.
Vom Campingplatz aus nahmen wir die Räder, um auf die ehemalige Insel zu gelangen.
Unglaublich der Verkehr über den Damm, der seit 1879 die Insel mit dem Festland verbindet.
Nicht nur die unzähligen PKW, sondern auch viele Reisebusse brachten Touristen zu diesem
sakralen Berg. Wir hatten schon lange nicht mehr so viele Menschen drängelnd an einem Ort
gesehen. Auch meine Freunde aus Fernost waren reichlich vertreten.
Durch dieses Tor müssen alle hinein und auch wieder raus. Also rein in das Gedränge und kräftig mit-schieben.
Nachdem das Tor geschafft war, wollten wir uns nicht noch weiter von den Menschenmassen an den Andenkenläden und
Restaurants vorbeischieben lassen.
Aber auch die Seitengassen waren nicht viel leerer, man konnte jedoch selbst entscheiden mit welcher
Geschwindigkeit man sich vorwärts bewegen wollte.
Noch einmal der Blick zurück auf den Damm und Parkplätze:
Langsam wird es ruhiger und wir können die Architektur des Dorfes
bewundern.
Der Zugang zum Kloster wird uns durch eine lange Schlange von Wartenden verleidet.
Wir haben nur noch einen Gedanken: Bloß weg hier. Morgen in der Frühe ist es bestimmt ruhiger.
Den Ausgang müssen wir allerdings noch passieren.
Am Abend kehre ich zurück um noch ein paar Nachtaufnahmen
zu machen.
Der nächsten Morgen bestätigt, dass wir uns richtig entschieden haben. Wir haben freie Bahn und können jetzt das Kloster
besichtigen.
Wir benötigen ca. 10
Minuten für die Tickets
und dann kann die Tour
losgehen. Überall sind
Hinweisschilder die uns
den Weg zeigen.
Im ersten Raum befanden sich 4 Modelle mit den
Darstellungen der Entwicklung des Klosterberges. Im Jahr
965/966 ließen sich hier die ersten Mönche nieder.
Gehen wir hinein in die
Klosterkirche, den höchsten
Raum des Rundganges.
Bis auf die Architektur ist die Ausstattung der Kirche eher spärlich im
Vergleich zu anderen Kirchen. Es wird wohl daran liegen, dass das
Kloster weit über 100 Jahre als Gefängnis einen unrühmlichen Zweck
diente.
Weiter ging es über Kreuzgang und diversen Räumen in die unteren Etagen.
Hier gibt es noch richtige
Fensterbänke:
Eine der wenigen Skulpturen, die wir bewundern konnten.
Für den technisch interessierten gibt es noch einen besonderen Leckerbissen: Ein
Lastenaufzug aus dem Mittelalter. Zum besseren Verständnis zuerst der Blick von außen.
Die lange steile Rampe ist die Schiene an der die Schlitten hinauf gezogen wurden:
Der Schlitten ist mit Rollen
ausgestattet, die auf der
Rampe für geringen
Widerstand sorgen.
Mit einem Laufrad wird das Seil aufgewickelt und so der Schlitten gezogen. Seitlich sorgt
eine Bremse für einen sicheren Betrieb (würde der TÜV wohl heute nicht mehr
abnehmen).
Kurz darauf war der Rundgang zu Ende und wie
überall auf dieser Welt mündet er im Souvenir-Shop.
Erst nachdem wir den
Souvenir-Shop verlassen,
entdecken wir die Skulptur
vom Erzengel Michael. Der
Legende nach soll er drei
mal 708 / 709 dem Bischof
Autbert von Avranches
angewiesen haben, die nach
ihm benannte Kirche auf
dem Mont Tumbe (so wurde
der Berg damals genannt) zu
bauen.
Nach dem Rundgang durch das Kloster sammeln wir noch
ein paar Eindrücke der Anlage und fahren zurück zum
Campingplatz.
Ein letzter Blick zurück gibt uns die Gewissheit, dass sich trotz
der Menschenmassen am ersten Tag der Besuch gelohnt hat.
Dies war der Auftakt unseres Streifzugs durch die Bretagne.
Die Daten zu diesem Bericht stammen von Wikipedia
Juni 2011