Frankreich - Cevennen
Die Schluchten des Tarn (Gorges du Tarn)
Von Millau aus fahren wir nordöstlich zu einer der schönsten Flusslandschaften Frankreichs. Dort hat sich der Tarn bis zu 400 Meter
tief in die Karstebenen (die Causses) des Nationalparks Cevennen hineingefressen. Ab Le Rozier folgen wir der D907, die sich von
nun an in der engen Schlucht neben dem Fluss mit vielen Kurven entlang
schlängelt.
An besonders engen Stellen wurden Tunnel in die Felsen geschlagen, die für
größere Wohnmobile ein ernstes Hindernis sind.
Die Straße führt uns durch grandiose Karstschluchten, mit üppiger
Vegetation und idyllischen Dörfern. Die steilen Hänge erreichen in
manchen Bereichen beachtliche Höhen.
Der Fluss ist ein Eldorado für Kanuten, die ihren Sport im wilden Wasser des Tarn genießen. Natur- und
Wanderfreunde sind hier ebenfalls bestens aufgehoben, denn jedes noch so kleine Dorf hat hier
mindestens einen Campingplatz, der meist direkt am Fluss liegt.
La Malène ist ein hübsches Dorf, das wegen seiner Lage am Schnittpunkt der über die Causses führenden Wege, schon im 12.
Jahrhundert mit einer Burg gesichert war. Hinter dem Dorf ragen schwarz verrußte Felswände auf. Angeblich entstand der Ruß, als
Revolutionstruppen 1793 viele Häuser des Dorfes in Brand steckten, in
denen ölhaltige Nüsse gelagert wurden, um Adelige die sich in den Höhlen
der Felswand versteckt hielten, auszuräuchern.
Neben der Tarn-Brücke liegen die Boote der "Bateliers de La Malène". Hier
kann man Kanus ausleihen und auf eigene Faust den Fluss erkunden, oder
mit einem der Flussschiffer in einem Kahn auf Entdeckungstour gehen.
Wir folgen der Tarn weiter nach Osten. Die Straße windet sich unter fast senkrechten, teilweise überhängenden Felsen dem Fluss
entlang. Kaum zu glauben, dass immer
wieder mal eine Ausbuchtung einen Platz
zum Anhalten und Fotografieren bietet.
Im weiteren Streckenverlauf erblickt man hinter Prases auf dem gegenüberliegenden Ufer Castelbouc.
Die Burgruine erhebt sich auf einem 60 m hohen Felsen über dem Fluss und über einem kleinen Ort, der
an der Felswand zu kleben scheint.
Ab hier weitet sich das Tal des Tarn wieder und die spektakulären Landschaftsbilder werden seltener.
Mai 2015