Zittau ist bekannt für seine Fastentücher, mit denen im Mittelalter die Altäre zur Fastenzeit verdeckt wurden. In der Museumskirche „Zum Heiligen Kreuz“ wird das „Große Zittauer Fastentuch“ von 1472 in der größten Museumsvitrine der Welt ausgestellt. Es trennte ca. 200 Jahre lang zur Fastenzeit in der Zittauer Johanniskirche den Altarraum von der Gemeinde.
Auf dem Weg in die historische Innenstadt kommen wir an dem Pop-Art-Viertel „Mandauer Glanz“ vorbei. Der Berliner Künstler Sergej Alexander Dott hat hier die Fassaden der Wohngebäude aus den 1980er Jahren farblich gestaltet und mit Skulpturen aufgepeppt.
Die Stadt Zittau liegt im äußersten Osten der Republik am Dreiländereck von Deutschland, Polen und Tschechien. Nicht nur die Stadt selbst, sondern auch das touristische Umfeld mit dem Zittauer Gebirge macht einen Besuch attraktiv für viele Aktivitäten.
Der Marktplatz wird vom Marsbrunnen und dem Rathaus dominiert. Das Rathaus erinnert mehr an oberitalienische Paläste denn an ortsübliche Architektur. Der Marsbrunnen wurde 1585 im Renaissancestil errichtet um die Wirtschaftskraft der Stadt sichtbar zu machen.
Vom Marktplatz gehen wir ein Stück nördlich zur Johanniskirche, mit den beiden Türmen eines der dominierenden Bauwerke in Zittau. Der Innenraum wurde in Gänze renoviert, als wir zu Besuch waren.
Den Südturm der Johanniskirche kann man besteigen. Mit insgesamt 266 Stufen geht es zunächst über eine recht breite Treppe hinauf, die sich jedoch kurz vor dem Ziel zu einer steilen Holztreppe verjüngt.
In 60 Meter Höhe hat man von einer Plattform rund um den Turm eine einmalige Aussicht auf die Stadt und die Umgebung bis in die Nachbarländer Polen und Tschechien.
Vom Turm der Johanniskirche hat man auch einen guten Blick auf die Klosterkirche des Franziskaner-Klosters aus dem 13. Jahrhundert. Etwa 100 Jahre nach dem Tod des letzten Mönches wurde die Kirche von 1658 bis 1662 in großem Umfang erneuert. Eine Besonderheit ist die Glaswand, die seit 1991 den Chorraum und das Hauptschiff trennt.
Das „Kleine Zittauer Fastentuch“ von 1573 ist in dem „Kulturhistorischen Museum Franziskanerkloster“ zu sehen und verhüllte von 1573 bis 1684 den Altar in der St. Johanniskirche, gemeinsam mit dem „Großen“.