Man betritt die Anlage durch das
sogenannte Hohe Tor, das von der
löwenköpfigen Kriegsgöttin Sechmet und dem Kassierer für die Eintrittskarten bewacht wird.
Die mächtigste Frau auf dem Pharaonen-Thron ließ ihren Totentempel etwa ab 1475 v. Chr. direkt an den Steilrand des
Westgebirges bauen. Der aus zwei Terrassen bestehende Tempel sieht aus wie
eine überdimensionale Bühne mit einer Kulisse, die fast nahtlos in das darüber
befindlichen Gebirge übergeht.
Mit dem Minibus geht es zunächst zu den Memnonkolossen. Die beiden stark beschädigten Statuen standen
ursprünglich vor dem ersten Pylon des Tempel des Amenophis III. Man
vermutet, dass der Tempel um 1220 v. Chr. durch ein Erdbeben stark
beschädigt wurde und anschließend als Quelle für Baumaterial diente.
Beide Statuen stellen den auf einem Thron sitzenden König Amenophis
III. dar und sind etwa 18 Meter hoch.
Bernds Reiseziele
Ägypten - Luxor
Der altägyptische Ort Theben-West
Januar 2012
Die frühere, oberägyptische Stadt Theben befand sich im Bereich der heutigen Stadt Luxor. Während sich das Leben auf dem
Ostufer abspielte, wurden die Toten auf dem Westufer beerdigt. Hier befindet sich neben den Pyramiden die wohl bekannteste
Grabstätte, das Tal der Könige. Nicht nur die Pharaonen, sondern auch die höhere Beamtenschaft fand im wüstengleichen
Westgebirge ihre letzte Ruhestätte.
Zudem wurden in der beginnenden Wüste die Totentempel, sogenannte Millionenjahrhäuser der verstorbenen Könige errichtet. Die
noch existierenden Monumente des antiken Theben wurden 1979 in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten aufgenommen. Im
Januar 2012 besuchten wir Theben-West vom Kreuzfahrschiff aus.
Von den Memnonkolossen fahren wir ins Tal der Könige,
ein langes, vegetationsloses Tal hinter dem ersten
Gebirgszug des Westgebirges. Im rechten Teil der
Luftaufnahme kann in der oberen Bildecke die
Zufahrtstraße erkennen.
Am Besucherzentrum erfahren wir, dass es nicht mehr
erlaubt ist, Kameras mit in das Tal der Könige zu nehmen.
Enttäuscht muss ich die Kamera im Minibus zurück lassen.
Vom Besucherzentrum kann man
mit einer Kleinbahn zu den Gräbern
fahren. Da wir bereits im Dezember
2007 einmal hier waren, kann ich
auf ein paar wenige Bilder aus
dieser Zeit zurückgreifen.
Insgesamt 64 Gräber wurden im Tal der Könige entdeckt, die von 1550 bis
etwa 1050 v. Chr. als Stollen in die Felsabhänge des Westgebirges
getrieben wurden.
Die nächste Station der Besichtigungstour führt uns zum Deir el-Bahari, eine Totenstätte mit drei Totentempeln und zahlreichen
Felsengräbern. Innerhalb der Anlage ist der Totentempel der Hatschepsut am besten erhalten und gilt unserer besonderen
Aufmerksamkeit.
Viele Reliefbilder können bestaunt werden.
Über die Bedeutung der Bilder möchte ich
nicht eingehen, da ich von den Erklärungen
unseres Fremdenführers leider nichts behalten
habe.
Auf der unteren Terrasse findet man links außen die Hathor-Kapelle als separaten
Anbau des Haupttempels. Hathor, die Göttin mit Kuhgehörn gilt auch als Totengöttin
und erhielt wohl aus diesem Grund einen eigenen Anbau. Auf einer Wand im Tempel
sieht man die Harthorkuh, an deren Euter die Königin trinkt.
Von der Hathor-Kapelle hat man einen
guten Blick zum Totentempel von
Mentuhotep II. Dieser Totentempel befand
sich unmittelbar vor der Grabanlage, die
150 Meter tief in den Berg getrieben
wurde.
Beim Blick zurück zum Eingang fällt die Lagerstätte mit Resten des Tempels auf, die wohl noch nicht zugeordnet
werden konnten.
Der größte, noch erhaltene Tempel in Theben-West ist Medinet Habu, der
Totentempel von Ramses III. Diesen Tempel, der in der 20. Dynastie erbaut wurde,
haben wir uns im Dezember 2007 angesehen.
Wir erreichen die Fläche vor dem ersten Pylon und blicken auf riesige Reliefs, die den König mit einer Schwertkeule und Gefangene
zeigen. Geht man durch den ersten Pylon hindurch in den 1. Hof, findet man weitere Reliefdarstellungen über einen Krieg gegen
die Libyer und wie der König Gericht hält.
Im Folgenden existiert noch ein gut erhaltener 2. Hof, ebenfalls mit vielen Darstellungen
und ein Säulensaal mit beeindruckenden Resten der gewaltigen Säulen, die das
Tempeldach getragen haben.
Von Luxor fuhren wir mit dem Kreuzfahrschiff Nilaufwärts nach Edfu. Dort wartete einer der am besten
erhaltenen Tempel Ägyptens auf uns.